Terrarienbau Planung

Terrarienbau Planung

Terrarienbau für Bartagamen – das Wichtigste ist die Planung!

Nimm dir Zeit für die Planung, denn die ist das Wichtigste beim Bau eines Terrariums. Überlege dir alles gründlich, damit du während des Terrarienbaus möglichst entspannt ans Werk gehen kannst. Bei jedem Hausbau, also auch für ein künftiges Bartagemen – Heim hilft die kluge Vorausplanung! Zunächst einmal ist es wichtig zu überlegen, für welches Reptil das künftige Terrarium überhaupt gedacht ist. Du solltest es so bauen, dass sich dein (künftiges?) Tier (oder vielleicht Tiere) darin auch wohlfühlt. Wichtig ist auch die richtige Raumgröße. Ihr würdet mit einer 5-köpfigen Familie schließlich auch nicht in eine Einzimmerwohnung ziehen oder? Es ist auch nicht sinn einvoll, das neue Terrarium für eine Wüsten bewohnenden Bartagame zu erstellen, wenn Du dich später doch für eine völlig anderes vielleicht Baum bewohnendes Tier entscheidest.

Tipp: Hilfreich für die Planung eines Terrariums sind auch Programme mit denen man ein 3D Model des Terrariums auf dem Monitor erstellen kann. Sehr gut geeignet ist hierzu das Programm SketchUp von Google! Mit diesem einfachen und intuitiv zu bedienenden Programm habe ich auch meine Planung, welche auf der obigen Grafik zu sehen ist gemacht. Hier gehts zum Download von Google SketchUp »

Unser Beispiel zeigt den Selbstbau eines Terrariums der Art Pogona vitticeps.

Der erste Schritt – die Planung

Zur Planung gehört zunächst einmal eine Skizze. In der Skizze werden die Maße festgelegt und auch wie das Terrarium später aussehen soll. Ich empfehle euch, sofort mit Original-Maßen zu arbeiten, in denen das Terrarium hinterher angefertigt wird. Eine maßstabsgetreue Zeichnung erleichtert euch hinterher den Bau ganz enorm. Das Bild zeigt die Planungsskizze meines Terrariums.

Welche Baumaterialien brauchst du?

Die Elemente für den Terrarienbau:

  • Eine Bodenplatte,
  • Ein Deckel,
  • Eine Rückwand,
  • Zwei Seitenteile
  • Zwei Frontblenden (eine für oben und eine für unten)

Für den Terrarienbau ist vor der Auslegung der Maße ist zu empfehlen, den Standort des Terrariums festzulegen. Erstelle dir eine Baumaterial Liste und stelle sicher, dass alle erforderlichen Werkzeuge verfügbar sind. Werkzeuge, die nicht vorhanden sind, kann man sich vielleicht bei Verwandten oder Freunden ausleihen. Falls dies nicht möglich ist, müssten fehlende Werkzeuge auch auf der Einkaufsliste stehen.

Wenn Du dich nun nach sorgfältiger Planung entschieden hast wie groß dein Terrarium werden sollte, muss der geeignete Standort festgelegt werden.

Was muss ich beim Standort beachten?

Ein richtig großes Terrarium, wiegt ganz schnell mal mehrere hundert Kilogramm. Bei der Aufstellung solcher Gewichte ist die Statik des Gebäudes zu berücksichtigen. Ein hohes Gewicht sollte möglichst nicht mitten im Raum stehen. Standorte an tragenden Wänden vermindern die Gefahr, dass der Boden Schaden nehmen kann.

Ratsam wäre es, bei hohen Gewichten den Vermieter oder den Architekten des eigenen Hauses zu fragen, damit Schäden weitgehend ausgeschlossen werden können. Vor allem in vielen Altbauwohnungen bestünde hier das Wagnis einer Bodenschädigung.

Das Terrarium sollte nicht in der direkten Sonnenlichteinstrahlung stehen. Im Sommer könnte es bei hohen Temperaturen rasch passieren dass sich dein Terrarium total überheizt.

Das Terrarium sollte auch zugfrei stehen. Zugluft vertragen die Tiere nicht so gut. Falls du mehrere Terrarien besitzt, sollte der neue Standort so gewählt werden, dass die Bartagamen keinen Blickkontakt zu weiteren Terrarien erhalten.

Zu guter letzt sollte es auch für dich bequem zugänglich sein, damit du viel Freude an deinen Tieren hast. Auch beim Reinigen, Kontrollieren und Füttern musst du immer wieder an das Terrarium herankönnen.
Im Vorfeld schon wurde angesprochen dass die Größe des Terrariums ganz ausschlaggebend ist.

Die verschiedenen Kriterien zur Größenbestimmung:

  • Die Anzahl der Tiere
  • Die Größe der einzusetzenden Tiere
  • Der Standort
  • Deine Geldmittel (je größer je teurer – ist auch klar)
  • Beachte die Mindest – Größen – Anforderungen zum Schutz der Tiere

Die Richtlinien der Mindestanforderungen

Für die Haltung von Reptilien gibt es Richtlinien und diese sind sehr hilfreich für den Terrarienbauer. Hierin werden die Terrariengrößen in (L x T x H) x KRL (Körper Rumpf-Länge) für die einzusetzenden Tiere berechnet. Bei Bartagamen der Sorte Pogona vitticeps betragen diese Richtlinienwerte 5 × 4 × 3. Ausgewachsen, als adult, beträgt die Körpergröße der Bartagamen etwa 25 – 30 cm KRL. Für diese Gattung ist also die empfohlene Terrariengröße: 150 × 120 × 90 (L x T x H), die entspricht einem Volumen von 1,8 m².

Dies sind auf jeden Fall sinnvolle Richtwerte, doch auch zu den Gegebenheiten der eigenen Wohnung muss das Terrarium passen. Richtwerte kann man natürlich auch abändern und den eigenen Erfordernissen leicht anpassen. Wenn es absolut nicht möglich ist, ein 120 cm tiefes Terrarium unterzubringen muss man schließlich variieren. Es gäbe auch die Möglichkeit dies in die Maße 180 × 100 × 90 oder etwa 150 × 120 × 90 oder zum Beispiel 200 × 90 × 90 zu verändern. Auch die wäre noch vollkommen in Ordnung.

Richtlinien sind immer nur anzuratende Mindestanforderungen doch es kann auch nicht schaden, wenn ihr euren Bartagamen viel Raum zum Leben zur Verfügung stellt. Denkt immer daran, die Tiere werden sich wohl fühlen. Ein etwas größeres Terrarium bietet auch dir noch genügend zusätzlichen Spielraum, um die Bartagamen-Familie noch zu erweitern.

Die Faustregel: Jedes weitere, in das Terrarium eingesetzte Tier benötigt mindestens 20 % mehr Grundfläche. Achtung: Weitere Männchen einzusetzen könnte Probleme mit sich bringen!

Wo findet man die Materialien für den Terrarienbau?

Bartagamen-Halter, die auf einen individuellen Terrarienbau setzen, haben vielfach einen Eigenbau im Sinn. Indem sie das Terrarium selbst bauen, können sie sich austoben und zudem ihre eigenen Vorstellungen vollends durchsetzen. Zudem fallen lediglich die Materialkosten an, was das Budget erheblich schonen kann. Indem man einen Bausatz kauft, hat man gleich alles parat, wirklich individuell ist das aber nicht.

Wenn es jedoch kein vorgefertigter Bausatz für das Bartagamen-Terrarium sein soll, muss man sich einen genauen Plan machen und dann auf Einkaufstour begeben. Im Baumarkt, im Zoofachhandel sowie in einschlägigen Online-Shops wird man fündig und kann unter anderem die folgenden Materialien für den Terrarienbau kaufen:

  • OSB-Platten
  • Glasplatten
  • Terrariensilikonkleber
  • Lochbleche
  • Lüftungsgitter
  • Terrarienschloss
  • Glasführungsprofile
  • Epoxydharz

Was sind die Vorteile eines individuell geplanten Terrarienbaus?

Dass mit der Planung eines individuellen Terrarienbaus ein nicht unerheblicher Aufwand verbunden ist, steht außer Frage. Nichtsdestotrotz erscheint vielen Haltern von Bartagamen dies als perfekte Lösung. So können sie das Maximum für ihre Tiere herausholen und zugleich wahre Hingucker kreieren, die nicht nur als Zuhause für die Bartagamen dienen, sondern den Wohnraum enorm aufwerten.

Funktionalität und Optik müssen sich keineswegs ausschließen, sondern können bei richtiger Planung im Terrarienbau gleichermaßen berücksichtigt werden. Insbesondere wenn mehrere Bartagamen gehalten werden sollen, sind die vorgefertigten Terrarien aus dem Handel zumeist nicht ausreichend. Aber auch spezielle Wünsche und Vorstellungen lassen sich nur mit einem Bartagamen-Terrarium nach Maß erfüllen.

Wann sollte man von einem individuellen Terrarienbau Abstand nehmen?

Bereits während der Planung erscheint ein individueller Terrarienbau überaus reizvoll. Die Vorteile eines frei geplanten Terrariums liegen zudem auf der Hand und machen einen besonderen Reiz aus, wenn es um die Haltung von Bartagamen geht. Gleichzeitig sollte man allerdings realistisch bleiben.

Das vorhandene Budget sowie die eigenen handwerklichen Fähigkeiten müssen unbedingt berücksichtigt werden, denn entweder man beauftragt einen kostspieligen Terrarienbau oder man legt selbst Hand an, indem man einen Eigenbau anfertigt. Wer weder zu dem einen noch zu dem anderen in der Lage ist, sollte lieber einen anderen Weg gehen.

Außerdem ist eine Maßanfertigung stets nur für den ursprünglich vorgesehenen Standort ideal geeignet. Wenn aber ein Umzug oder auch nur eine neue Einrichtung ansteht, kann es problematisch werden, das individuell gebaute Terrarium neu zu positionieren. Darüber hinaus stellt die technische Ausstattung besondere Anforderungen, wobei man keine allgemeinen Angaben findet, wenn es um ein Terrarium nach Maß geht. Ein solches Projekt ist folglich nur für versierte und erfahrene Bartagamen-Halter geeignet.

Weiter zur Anleitung für den Terrarienbau (Teil 2/2) »

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13 comments… add one
  • Rufus

    hallo ich würde mir gerne bartagame ins haus holen aber weiss nicht wie gross das Terrarium sein muss und was da alles reingehört!

  • Hallo Rufus,

    deshalb gibt es diese Seite. Du findest hier eigentlich alle Informationen, die du brauchst. Stöber doch mal ein bisschen hier herum. Und wenn du danach noch fragen hast, stelle sie gern in den Kommentaren.

    Viele Grüße
    Manuela

  • justin

    Es kommt drauf an wie viele Du Wilst für 2 so ongefer 1,50 . M.

  • Miriam

    Mein Freund hat von einer Bekannten eine Bartagame übernommen er is ca 30cm groß und 4 1/2 Jahre alt.Das Terrarium ist jetzt 120x50x50 und jetzt wollt ich wissen ob das ausreicht mein Freund meint das er ein größeres braucht min. 150x60x60, is das richtig oder passt das Terrarium das er jetzt hat????

  • Hallo Miriam,

    dein Freund hat Recht. Vielleicht könnt ihr euch sogar auf ein Terrarium mit 2m Länge einigen. Das wäre für eure Bartagame noch besser.

    Viele Grüße
    Manuela

  • Maren Rösel

    Hallo ich hab mal eine frage ,
    ich habe ein Felsplateau aus Ployesterharz für meine Bartagamen gekauft.Kann ich das unter die wärme Lampe stellen? Ode wird das zu heiß?
    Danke für eure Antwort
    lg Maren Rösel

  • Hallo Maren,

    Polyesterharz schmilzt normalerweise nicht. Ob es sich zu sehr aufheizt, weiß ich nicht.
    Ich würde es trotzdem nicht direkt unter die Wärmelampe stellen. Möglicherweise dünsten solche Kunststoffe etwas aus, wenn sie warm werden.

    Viele Grüße
    Manuela

  • klaus

    Meine bartagame ist 70cm groß ist das schlimm

  • Hallo Klaus,

    wir hätten gern ein Foto, damit wir dir auch glauben können. ;-)

    Viele Grüße
    Manuela

  • Steffi

    Hallo zusammen :)
    Ich halte zwei Bartagamen (Männchen und Weibchen) jeweils in einem 150x80x80 Glasterrarium.

    Jetzt bin ich umgezogen und habe den Platz eine 280x70x100 Anlage zu bauen. Meine Frage: Kann ich meine zwei darin zusammen halten? Die Tiere sind beide nicht mehr die jüngsten, das Männchen ist 7, das Weibchen etwas älter. Könnte das Probleme geben? Hat jemand Erfahrung und kann mir einen Rat geben?

  • Hallo Steffi,

    ja, kann Probleme geben. Schau mal hier… https://www.bartagame.de/bartagamen-vergesellschaften/

    Schöne Grüße
    Manuela

  • Sandra

    Hallo ich hänge gerade an der Umsetzung zum Bau einer Terrarium Wand ich würde sie gerne aus Stein bauen nun finde ich im Netz fast nur Bauanleitungen mit Styropor .
    Habe ich mir jetzt etwas nicht umsetzbares ausgedacht oder wäre es machbar denn hygienischer als Styropor sind doch Steine oder täusch ich mich da

  • Manuela Vogt

    Hallo Sandra,

    eine Bauanleitung habe ich leider nicht für dich. Wie hast du es dir denn vorgestellt?

    Das Problem bei Steinen ist ihre Schwere. Sie lassen sich schwer als Plattform an einer Rückwand befestigen und wenn mal einer runterfällt und da eine Bartagame sitzt, ist das auch schlecht. Auch lassen sich Steine nicht so leicht bearbeiten.
    Deswegen haben sich Styropor und Styrodur bewährt. Die lassen sich gut zurechtschneiden, man kann ganz tolle Podeste bauen und das Material ist sehr leicht.

    Steine sind hygienisch, wenn du Steine mit glatter Oberfläche nimmst. Wenn du aber eine grobe, unregelmäßige Oberfläche hast, wie man es bei manchen Sandsteinen hat, ist die Reinigung auch nicht so ganz einfach. Styropor muss natürlich zunächst versiegelt werden muss. Genauso Ytong, Gips und Ähnliches. Dann ist es wichtig, dass deine Rückwand möglichst komplett dicht ist, denn Lücken finden Futtertiere sofort. Du brauchst also ein Material, welches du exakt nach deinen Vorstellungen bearbeiten kannst oder du kannst nur Steine mit geraden Kanten nehmen, die dicht an dicht anschließen. Andere Möglichkeit wäre, dass du aus irgendeinem Material eine dichte Rückwand baust, wo sich kein Insekt hinter verkriechen kann, und davor Steine stapelst. Das Stapeln wäre wichtig (am besten noch mit Fliesen- oder Steinkleber miteinander befestigen, weil sie sich so gegenseitig tragen. Dazu findest du über Google wenigstens ein paar Bilder.

    Schöne Grüße
    Manuela

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