Zwergbartagamen (Pogona henrylawsoni)

Zwergbartagamen (Pogona henrylawsoni)

Aussehen

Das Hauptunterscheidungsmerkmal der Zwergbartagamen zu den Streifenköpfigen Bartagamen ist die geringere Körpergröße. Etwa 30 cm werden sie lang, jeweils etwa die Hälfte Schwanz und Rumpflänge.

Anfänger der Bartagamenhaltung haben aber nicht selten Probleme, Pogona henrylawsoni und junge Pogona vitticepts voneinander zu unterscheiden. Doch neben der Körpergröße gibt es bei den Zwergbartagamen noch weitere Erkennungmerkmale.

Der Kopf der Zwergbartagamen ist weniger dreieckig, sondern etwas rundlicher geformt. Ihre Zeichnungen, die Flecken seitlich der Wirbelsäule sind deutlich ausgeprägt und oval. Bei Pogona vitticepts sind sie eher rautenförmig.

Die Bestachelung fällt bei ihnen geringer aus. Besonders im Bereich des Barts und des Nackens sind die Stachelkränze weitaus weniger ausgeprägt, bzw. nur angedeutet. Der Bart kann nur leicht aufgebläht und nicht richtig aufgestellt werden. Auch eine richtig tiefe Schwarzfärbung des Barts kommt bei den Zwergbartagamen nicht vor.

Herkunft und Lebensweise

Zwergbartagamen stammen aus dem australischen Queensland, wo sie in Halbwüsten leben. Ihr Lebensraum ist alles andere als trockene Wüste. Sie bewohnen sogar Gebiete mit fruchtbarer Schwarzerde, in denen es nach starken Regenfällen üppig grünt. Sie werden deshalb auch Schwarzerde-Agamen genannt.

Auf der Suche nach Nahrung laufen sie viele Kilometer, warten lauernd auf Futtertiere und springen bei der Jagd nach fliegenden Insekten sogar in die Höhe.

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Haltung

Die Haltung von Zwergbartagamen ähnelt der ihrer größeren Verwandten, der Streifenköpfigen Bartagame (Pogona vitticeps). Leider wird für kleinere Terrarien oft die Zwergbartagame empfohlen, weil viele meinen, dass diese aufgrund ihrer geringeren Körpergröße weniger Platz benötigt.

Meist ist aber genau das Gegenteil der Fall. Viele Zwergbartagamenhalter haben die Erfahrung gemacht, dass sie lebhafter sind als ihre größeren Verwandten. Sie benötigen deshalb mindestens genauso viel Platz. Auch wenn sie in der Natur eher selten auf Ästen sitzen, nehmen sie diese in einem Terrarium sehr gern zum Hinaufklettern an.

Eine Terrariengröße von 150 x 80 cm sollte auch für nur eine Zwergbartagame als Minimum gelten. Die Beleuchtung orientiert sich an den Empfehlungen für Bartagamen. Zwar wird behauptet, dass Zwergbartagamen noch höhere Temperaturen vertragen, doch es wurde beobachtet, dass sich viele von ihnen zurückziehen, wenn die Durchschnittstemperatur im Terrarium die 30°C-Marke übersteigt.

Das Terrarium sollte mehrere Temperaturzonen bieten, die eine Durchschnittstemperatur von 30°C nicht übersteigen. Unter den Sonnenplätzen sind 45°C optimal. Kühlere Bereiche in weniger beleuchteten Ecken und Höhlen sollten bei 20-25°C liegen. Die Luftfeuchtigkeit darf am Tage zwischen 30 und 40% schwanken und nachts bis auf 60% hochgehen.

Auch die Zwergbartagame ist ein Einzelgänger. Gruppenhaltung sollte, wenn überhaupt, nur von erfahrenen Haltern praktiziert werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Agamen, vor allem aber mit den größeren Bartagamen ist strikt abzulehnen. Die Verletzungsgefahr ist aufgrund des Größenunterschiedes sehr hoch und Todesfälle nach Kämpfen keine Seltenheit. Oft kann beobachtet werden, dass Zwergbartagamen lebhafter als Bartagamen sind und diese zum Teil auch provozieren oder gar beißen. Manche Bartagamen scheinen sich sehr tolerant zu verhalten, doch spätestens zur Paarungszeit kann sich dieses Verhalten von einem Moment zum nächsten umkehren, sodass die Zwergbartagame schwer attackiert wird.

Theoretisch ist es möglich, dass sich beide Arten paaren. Für ein kleines Zwergbartagamenweibchen kann dies bei der Eiablage zum Tod durch Legenot führen. Die Nachkommen leiden nicht selten an Entwicklungsstörungen, Organschäden und Missbildungen.

2 comments… add one
  • Familie Stolzenberger

    Hallo,
    wir tragen uns mit dem Gedanken uns eine Zwergbartagame zuzulegen.

    Da wir als Familie natürlich auch in Urlaub fahren stellt sich uns die Frage, ob und wenn ja wie lange man eine Zwergbartagame „alleine“ lassen kann.

    Auch haben wir verschiedene Angaben zur Terrarienbeleuchtung im www gefunden.
    Als Terrariengrösse dachten wir an 120x60x60cm.
    Ist eine UV Lampe notwendig ?

    Vielen Dank für eure Antwort
    Gruß

  • Hallo Familie Stolzenberger,

    es lohnt sich, sich gleich für ein größeres Terrarium zu entscheiden. Mindestens 150 Länge, vielleicht sogar 200, wenn es möglich ist.
    Eine UV-Lampe ist immer notwendig. Mehr Infos findet ihr hier. https://www.bartagame.de/terrarium/beleuchtung-im-terrarium/

    Viele Grüße
    Manuela

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